Entwicklung der Schwesternschaft

 

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Krankenhaus Nympenburg
Im Jahresbericht von 1913 finden wir 46 auswärtige Stationen angeführt, die mit einer oder mehreren Schwestern besetzt waren. Es werden 83 einzelne Ortschaften genannt, in die Schwestern für kürzere oder längere Zeit zur vorübergehenden Pflegetätigkeit gesandt wurden. Dazu waren 39 Landkrankenpflegerinnen – sie trugen als Abzeichen nur die Schwesternbrosche und führten das Pflegebuch, das sie alljährlich einzusenden hatten – tätig in ihren Heimatorten. Die Tätigkeit der Schwestern erfolgte ohne Unterschied des Religionsbekenntnisses. Im Ersten Weltkrieg wurden zahlreiche Schwestern in verschiedenen Lazaretten zur Verwundetenpflege eingesetzt, es waren in ca. 20 Lazaretten 250 Schwestern tätig. Das Krankenhaus in Nymphenburg war Hilfslazarett.

Während des 2. Weltkrieges war das Krankenhaus „Reservelazarett München II, Teillazarett Dritter Orden.“ Die schweren Bombenangriffe auf München zwangen zur Errichtung eines Ausweichkrankenhauses mit 150 Betten in

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Zu den Kranken mit dem Fahrrad
Schönbrunn, das bis 1946/47 erhalten werden musste. Im Jahr 1943 erlitt das Krankenhaus mehrere Bombentreffer. Dabei kamen acht Personen ums Leben, neben Angestellten auch zwei Schwestern, aber keine Patienten.
Die Entwicklung ging weiter. Es wurden laufend neue Niederlassungen gegründet, 1927 bis 1936 durchschnittlich 10 bis 15 jedes Jahr, andere – schon länger bestehende – wurden in eigene Trägerschaft übernommen und weiter ausgebaut. Dazu kamen eine Reihe von so genannten Pfarrambulanzen in der Stadt München und der näheren Umgebung. Einige Orte, in denen Drittordensschwestern oft viele Jahre in verschiedenen Tätigkeitsgebieten wirkten, waren:
Regensburg, Augsburg, Passau, Altötting, Utting, Herleshausen, Handlab...näheres ist nachzulesen in unserer Festschrift, herausgegeben zur 100 Jahrfeier im Jahr 2002.
Auch auf dem Krankenhausareal in Nymphenburg wurden laufend Erweiterungsbauten bzw. neue Trakte errichtet.
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Schwestern im Unterricht
Die ständig steigende erforderliche Bettenzahl machte die Auslagerung der Verwaltung, der Ambulanz und der Schwesternschaft in das 1927 erbaute Franziskushaus notwendig. Im Jahr 1930 konnte ein alter, brennender Wunsch erfüllt werden mit der Errichtung einer internen Abteilung, die Herrn Prof. Dr. Kämmerer unterstellt wurde. Als Zwischenlösung wurden zwei Pavillons erstellt, die erst dem Bau der Kinderklinik vor wenigen Jahren weichen mussten. Vielen ist der Wöchnerinnen-Pavillon in bleibender Erinnerung. 1937 konnte der große Zwischentrakt mit dem ehemaligen Haupteingang gebaut werden. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges war das Haus voll und die Bettenzahl hatte sich auf über 500 erhöht.
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Schwestern im Hörsaal
1951 entstand das erste Schwesternaltenheim und 1964 ein Schwesternheim. Bereits 1974 musste ein neues Schwesternaltenheim gebaut werden, das den gestiegenen aktuellen Anforderungen angepasst wurde. Auch für das freie Krankenhauspersonal war Wohngelegenheit zu schaffen.Am 8. Okt. 1985 erfolgte der erste Spatenstich für das große Projekt der dringend gewordenen und schon lange geplanten Gesamtsanierung des Krankenhauses. Im Frühjahr 1989 war der 1.Bauabschnitt beendet und ein neu erstellter Funktionsbau konnte in Betrieb genommen werden. Im Oktober 1992 wurde nach feierlicher Einweihung der 2.Bauabschnitt mit dem Bettentrakt Verwaltungsgebäuden usw. seiner Bestimmung übergeben.
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Altar Krankenhauskirche St.Franziskus

Auch eine neue Krankenhauskirche – St. Franziskus – erhielt am 30. März 1993 durch Kardinal Friedrich Wetter die kirchliche Weihe. Am 15. März 1997 konnte schließlich der Abschluss der gelungenen Gesamtsanierung der Münchner Bevölkerung in einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden.
1995 hatte die Schwesternschaft die Trägerschaft über die Lachnerklinik übernommen. Im Mai 2002 zog die Kinderklinik an der Lachnerstraße in einen Neubau im Bereich des Nymphenburger Areals um und ist seitdem fest in unser Krankenhaus integriert.